XPlanung

Was ist XPlanung?

XPlanung ist der gesetzlich verbindlich anzuwendende Datenstandard und das Datenaustauschformat für IT-Verfahren, der bereits 2017 vom IT-Planungsrat beschlossen wurde. Der IT-Planungsrat ist ein 17-köpfiges Gremium bestehend aus Vertretern der Bundesregierung und den Regierungen der Länder. Vertreter der Kommunen können beratend an den Sitzungen teilnehmen und hinzugezogen werden.

Der Standard trägt zur Digitalisierung der Verwaltungsprozesse bei und ist anzuwenden auf die Planwerke der Raumordnung, Landes- und Regionalplanung, Bauleitplanung und Landschaftsplanung. Der Beschluss des IT-Planungsrats formuliert die Anforderungen einer verbindlichen Anwendung des Standards XPlanung sowie die Frist zur Schaffung einer Konformität der IT-Verfahren bis zum 08.02.2023. Konformität meint dabei die „Fähigkeit“ XPlan-konforme Daten in den jeweiligen Verfahren zu verarbeiten.

Erfolgt der Austausch, bzw. die Verarbeitung von Planinformationen in einem Verfahren teil- oder vollvektoriell ist der Standard verbindlich zu nutzen.

Mit dem Standard werden die Planungsinformationen in einer einheitlichen Datenstruktur in ihrer Gesamtheit abgebildet und der gesamte Planungsprozess kann mit den Daten fortgeführt werden. Die einzelnen Verfahrensschritte werden mit dem XPlanungstandard komplett abgebildet. XPlanung unterstützt den verlustfreien Transfer von Planungsdaten zwischen unterschiedlichen IT-Systemen sowie die internetgestützte Bereitstellung von Planwerken. Der Standard hat zum Ziel, die Planung von Flächen und Infrastrukturen effizienter und transparenter zu gestalten.

Der Datenstandard besteht aus zwei Teilen. Zum einen wird die Struktur und der Inhalt durch ein objektorientiertes Datenmodell vorgegeben. Zum anderen wird das Datenaustauschformat als GML vorgegeben, mit dem die georeferenzierten Daten zwischen unterschiedlichen Anwendungen ausgetauscht werden können.

Das Ziel ist der verlustfreie Austausch von allen Daten, die eine Planung betreffen. Das umfasst also die Beschreibung eines Planwerks mit Metadaten sowie dessen Verfahrensstände und natürlich auch die Planinhalte, also die Geometrien und Sachdaten.

XPlanGML ist ein Datenaustauschformat, welches folgende Eigenschaften hat:

Es ist standardisiert, herstellerunabhängig und kann sowohl von Maschinen als auch von Menschen gelesen werden.

XPlanGML basiert auf der erweiterbaren Auszeichnungssprache XML. Somit kann in der Textdatei mit einzelnen Tags die Beschreibung von Eigenschaften, Zugehörigkeiten und Darstellungsformen erfolgen. Im Standard XPlanung werden die Standards für den elektronischen Datenaustausch der öffentlichen Verwaltung berücksichtigt. Zudem ist in XPlanGML der Standard GML für die Georeferenzierung von Objekten integriert. Es ist also möglich den einzelnen Daten einen Ortsbezug über Koordinatenwerte mitzugeben.

Ein weiterer Vorteil ist die Orientierung am ALKIS-Standard, auch wenn dieser bisher nur vereinfach berücksichtigt wird. Derzeit gibt es keine Versionierung von Objekten und auch keine Visualisierungsvorschriften. Die Visualisierung wird derzeit von der Planzeichenverordnung vorgegeben.

Mit der bisherigen Möglichkeit zur freiwilligen Erfassung von Bauleitplänen in Bayern wurde auf der damals aktuellen Version von XPlanung (Version 3.0) die Umsetzung des Minimalstandards forciert. Zu den einzelnen Plänen sind die Basisinformationen (auch Metadaten genannt) erfasst worden. Zusätzlich ist der Geltungsbereich des Bauleitplans digitalisiert worden. Der Plan selbst ist als PDF-Datei in den Sachdaten als Verlinkung erhalten, so dass die Datei durch den Link im Internet geöffnet und angeschaut werden kann.

Durch den frühzeitigen Bezug zu XPlanung ist es nun möglich die bisher erfassten Daten der Bauleitpläne durch eine Transformation auf den aktuellen Standard von XPlanung (Version 6.0) hochzuziehen und in die neue Plattform DiPlanung zu migrieren.

Die vorausschauende Nutzung von XPlanung ermöglicht also einen Wechsel auf die zukunftsweisende Plattform DiPlanung ohne großen Aufwand für die Gemeinden und Städte.

 

Was ist nun konkret zu tun?

Die GDI Bayern prüft die vorliegenden Daten gegen das bayerische Profil im Validator der XLeitstelle und stellt für jede Gemeinde eine Fehlerübersicht bereit. Der Geodatenansprechpartner Ihres zuständigen Amts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung wird sich zu gegebener Zeit mit Ihnen in Verbindung setzen und Ihnen die Möglichkeiten zur Fehlerbehebung erläutern.

Sofern valide Daten vorliegen, werden diese automatisch von der GDI Bayern transformiert und für die Plattform DiPlanung bereitgestellt.